Lackierzentrum Krefeld

Innovation trifft alte Werte

Norbert Bermes, Geschäftsführer des Lackierzentrums Krefeld.

In grauer Vorzeit stellte die Arbeitsteilung die Weichen für die Zukunft. Anstatt alles selbst zu machen, konzentrierte sich jeder auf eine Tätigkeit, auf die er sich wirklich verstand, und überließ den Rest den Fachmännern der anderen Disziplinen. Die Schattenseite dieses Paradigmenwechsels: Als Laie ist man der Expertise des Gegenübers heute meist hilflos ausgeliefert. Wie gut, dass es noch Unternehmer gibt, die ihre privilegierte Position gegenüber ihren Kunden nicht zum eigenen Profit nutzen, sondern nachhaltiger denken. Wie etwa Norbert Bermes, Geschäftsführer des Lackierzentrums Krefeld.

„Entschuldigen Sie bitte die Verspätung“, sagt Bermes mit einem Lächeln und reicht die Hand zum festen Gruß. Die Ärmel seines hellblauben Oberhemdes hat er umgeschlagen und signalisiert: Auch wenn er nicht mehr selbst das Werkzeug schwingt, ist er sich doch keinesfalls zu schade, mitanzupacken. Grund für die Verspätung war eine Frau, der man in einer anderen Werkstatt wegen angeblichen Marderbefalls einen Kostenvoranschlag von 1.500 Euro überreicht hatte. „Ich finde es schlimm, wenn Werkstätten Frauen so über den Tisch ziehen wollen“, gesteht Bermes. „Es war kein Marderbefall, lediglich ein poröser Schlauch. Ich habe das mit einem Ersatzteil für zwei Euro repariert. Die Dame hat darauf bestanden, mir dafür 20 Euro zu bezahlen. Die kommen gleich in die Gemeinschaftskasse.“

Es ist aber nicht nur diese Ehrlichkeit und Kundenorientierung, die Bermes‘ Betrieb zum größten Karosseriebauer und Lackierer Krefelds gemacht hat, sondern auch sein ungebremster Innovationsdrang. Seit letztem Jahr darf sich das Lackierzentrum Krefeld als „E-Mobilität Fachbetrieb“ bezeichnen: „An die Reparatur von E-Autos sind ganz besondere Bedingungen geknüpft, die wir hier allesamt erfüllen“, erklärt er. So muss etwa täglich akribisch die Temperatur jedes einzelnen Akkus gemessen und aufgeschrieben werden: Ein Riesenaufwand, der sich aktuell noch nicht ganz rentiert, denn nur etwa zehn Prozent der Fahrzeuge, die Bermes und sein 25-köpfiges Team reparieren, sind E-Mobile. Aber der ehemalige Tourenwagenfahrer denkt voraus und das schätzen auch seine Geschäftskunden. Nahezu alle großen Leasinggeber vertrauen ihren Fuhrpark dem Krefelder Unternehmen an. „Wirtschaftlichkeit ist ein Riesenthema, wenn man Hunderte von Fahrzeugen unterhalten muss“, weiß Bermes. „Mit unserem Angebot, Kunststoffteile zu schweißen, rennen wir bei unseren Kunden offene Türen ein. Anstatt eine Stoßstange wegzuschmeißen, reparieren wir sie.“ Nachhaltigkeit zeigt sich aber auch in der Reparatur von anderen Karosserieteilen: Mit dem Miracle-System können Teile makellos ausgebeult werden, die man früher ohne lang nachzudenken verschrottet hätte. Und für den energiesparenden Betrieb der Lackieranlage bereitet das Unternehmen sogar eigenen Stickstoff auf.

So viel Innovationsdrang muss natürlich nicht nur finanziert, sondern auch von qualifizierten und engagierten Mitarbeitern getragen werden. „Unser Beruf hat sich enorm verändert in den letzten zehn, zwanzig Jahren“, erklärt Bermes. „Rund 30 Prozent der Arbeit finden heute am Computer statt, denn in den modernen Fahrzeugen ist viel mehr Technik und Elektronik verbaut als früher. Das erfordert ganz andere Fähigkeiten und mehr Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln.“ Der Fachkräftemangel plagt den Unternehmer, aber er ist nicht der Typ, der jammert. Der Blick geht nach vorn. Zum nächsten Kunden, dessen Problem er lösen kann.

Lackierzentrum Krefeld – Autolackierung und Karosseriebau
Breuershofstr. 23
47807 Krefeld
Telefon: 02151-31 60 11
E-Mail: info@lackierzentrum-krefeld.de
lackierzentrum-krefeld.de

Fotos: Felix Burandt
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